Begib dich, wenn die Zeit dich schiebt,
sich dreht unter den Füßen,
nur immer fort und säume nicht,
beständig nett zu Grüßen.


Konsolidierung

Wie ich so stehe

Da schaue ich ganz unvoreingenommen mal wieder in meinem Xing Profil vorbei und aktualisiere so ein Bisschen und denke nichts böses und klicke meine alten Kumpels, so wie man das früher mal auf Facebook gemacht hat - und dann BÄM - sind das alles tolle, interessante Menschen. Engagiert und ansehnlich karieriert und alles - und mein bisschen Selbstachtung spielt Lufballon leerpupsen.
Ich bin kein besonderns stolzer Typ, ich bekomme alles gerade solala hin. Die Kinder, die Erziehung solala; die Ehe, die Beziehung solala; die Ambitionen, die Kämpfe, der Alltag, alles immer nur so solala und ohne Glanz und Image kicking schickes Finish (sag das drei Mal schnell hintereinander). Ich bin ein Mensch vom Typ solala und hab ich mir das so vorgestellt?

Früher

Als ich früher wer war, der ich auch sein wollte, da dachte ich immer, ich würde wer werden, den ich mir wünsche. Aber das war damals schon Quatsch und naiv. Nur weil man was könnte, macht man das ja nicht. Wenn dir einer sagt, oder man sich selbst - in dir steckt ein Blabliblubb und dann wartet man darauf, das die Welt einen zum Blabliblubb macht, dann bleibt man immer in diesem Limbo des hätteseinkönnen und ist dabei so ungescheitert, dass man selbst oder alle anderen das munter weiter behaupten können, ohne die Welt lügen zu strafen. Aber man ist eben nicht Blabliblubb.

Heute

Ich glaube ich bin das Modell Findling-Mensch, die [Eis-]Zeiten schieben mich über den Platz und dabei schleifen mich Wind und Gezeiten. Ich bin kein sich verwirklichendes Projekt, sondern vielleicht irgendwann zufällig so verschliffen, um passend in eine Nische zu plumpsen. Dabei kommt mir das nicht wie Ohnmacht oder Kapitulation vor (ich weiß, es ist einfach das aus dem Bild zu lesen), es fühlt sich nicht an wie Ausgeliefertsein. Naives Erstaunen über die eigenen Automatismen. Wie wenn man sagt: "Ich hab keine Ahnung, wie ich hierher gekommen bin". Als ob man im Auto so konzentriert TeamTotaleZerredung hört, dass man sich nach 20 Minuten Fahrt fragt: "Welchen Weg bin ich eigentlich gefahren?" - aber man ist angekommen!


nochn Gedicht

Jahreswechsel

Der Jahrelöhner Arbeit ist getan,
das Jahrwerk war ein gutes.
Als Brachland fängt dies Brachland an,
was wieder kreist, nun ruht es.
Auf Feld folgt Feld dann, irgendwann.

Die Geister sind geblieben,
die Becher sind geleert.
Das Neue wartet unversehrt,
verborgen in den Trieben.
Wir harren aus, das was gewandt, zu lieben.